Am seidenen Faden

Köln, 18.10.2016 - Als der 28-jährige Patrick Seibert am 24. September 2014 von der Nachtschicht nach Hause kam, war er müde. Die Schicht war anstrengend gewesen, er brauchte dringend ein wenig Schlaf, als plötzlich das Telefon klingelte. Seine Schwester benötigte Hilfe bei ihrer defekten Spülmaschine. Also nahm Patrick Seibert seinen Autoschlüssel und fuhr schnell hinüber zu seiner Schwester, die nur ein paar Kilometer vom ihm entfernt wohnt.

Dort angekommen sah er schon das Unglück: der Boden war voller Wasser und die Spülmaschine tat keinen Mucks mehr. „Das haben wir gleich“, sagte er zu seiner Schwester und machte sich ans Werk, als plötzlich ein lauter Knall den Raum erfüllte. Patrick Seibert fiel ohnmächtig zu Boden…

In ihrer Panik alarmierte Patricks Schwester zunächst die Polizei. Die Polizisten wollten direkt reanimieren, warteten aber aus Eigenschutz auf die Feuerwehr, denn es hatte sich herausgestellt, dass der Stromschlag, den Patrick Seibert bekommen hatte, dadurch entstanden war, dass die Spülmaschine nicht freigeschaltet war – sie stand noch unter Strom. Die wenig später eintreffende Feuerwehr schaltete das Gerät frei und Patrick Seibert wurde noch vor Ort durch ebenfalls anwesende Rettungskräfte reanimiert. Die Herzdruckmassage brachte jedoch keinen oder nur kurzzeitigen Erfolg – der junge Mann musste schnellstmöglich in die naheliegende Stadtklinik nach Frankenthal gebracht werden. 

In der Klinik angekommen, wurde Patrick Seibert auf die Intensivstation gebracht, wo er vom Team rund um Oberarzt Dr. Thilo Schöllhorn sofort an den AutoPulse®, ein mechanisches Reanimationssystem, angeschlossen wurde. „Wir mussten das Gerät über 1 ½ Stunden immer wieder laufen lassen, bis das Herz des Patienten zurück im normalen Rhythmus war“, erklärt Dr. Schöllhorn. „Eine „normale“ Herzdruckmassage durch das Klinikpersonal hätte für solch einen langen Zeitraum qualitativ auf keinen Fall ausgereicht“, so der Oberarzt. Nach der langen Reanimation wurde Patrick Seibert in ein künstliches Koma versetzt und mit dem Thermogard XP® zwei Tage lang gekühlt und langsam wieder erwärmt, um die neurologischen Schäden möglichst gering zu halten – keiner wusste zu diesem Zeitpunkt, ob er jemals wieder aufwachen wird. Er musste per Luftröhrenschnitt beatmet werden, seine Nieren hatten versagt und die Lunge war eingefallen.

Drei Wochen lang lag Patrick Seibert im Koma, seine Familie bangte um sein Leben. Dann endlich ließen ihn die Ärzte langsam wieder wachwerden und nach und nach verbesserte sich sein Zustand. Er begann selbstständig zu atmen und zeigte erste Anzeichen, dass er seine Familie erkannte. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich bereits in der Reha-Klinik in Heidelberg. Etwa sechs Wochen blieb Patrick Seibert in Heidelberg, dann kam er in eine ambulante Reha nach Ludwigshafen, wo er rasche körperliche sowie geistige Fortschritte machte. Schnell war er von der Reha genervt, er wollte wieder arbeiten. Dies tat er wenige Zeit nach der Reha mit zunehmender Stundenzahl. 

Was viele nicht für möglich gehalten hatten, war eingetreten: Patrick Seibert hat vom Unfall nur die Narben vom Austritt des Stroms an der Hand, vom Luftröhrenschnitt und von der Magensonde zurückbehalten. Im Juli 2015 heiratete er seine Jugendliebe Nicole und mittlerweile ist er Vater eines Sohnes. An den Unfall selbst kann er sich nicht mehr erinnern, aber eins weiß er genau: Spülmaschinen wird er so schnell wohl nicht mehr reparieren.

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